Letztes Update: August 2018, um die neue RX100 VI im Vergleich zu berücksichtigen.
Sonys RX100 Reihe erfreut sich seit der Auflegung im Jahre 2012 großer Beliebtheit bei anspruchsvollen Photoamateuren. Die Digitalkameras stellen mit ihrer taschentauglichen Bauform eine portable Alternative zu einer ausgewachsenen digitalen Spiegelreflex- oder Systemkamera dar. Gleichzeitig bleiben viele manuelle Eingriffsmöglichkeiten erhalten. Wenn man auf eine Wechseloptik verzichten kann und mit einem Zoombereich von 3x bis 4x (8x bei RX100 VI) zurecht kommt, sind die Kameras mit Ihrem 1″ Sensor und 20 Megapixel Auflösung eine ideale immer-dabei Kamera. Die Bewertungen sind durchweg ausgezeichnet.
Mittlerweile (Sommer 2018) gibt es sechs Varianten der RX100, durchnumeriert von röm. I bis VI. Alle sechs, also auch das erste Modell von 2012, sind noch als Neugeräte im Handel erhältlich. Bei Straßenpreisen zwischen etwa EUR 300,– für den Urahnen und etwa EUR 1.300,– für die neueste Version stellt sich also die Frage: Welches Modell der Sony RX100 soll man kaufen? Äußerlich sehen sich die sechs Kameras zum Verwechseln ähnlich; viele Grunddaten (Baugröße, Gewicht, Auflösung usw.) sind identisch oder variieren nur gering.
Unser Vergleich berücksichtigt alle technischen Daten, die Ausstattung und natürlich auch die Erfahrungen, die wir selbst mit den verschiedenen Modellen gemacht haben. Und für alle, denen die Sonys zu teuer sind, zeigen wir am Ende noch einige preiswertere Alternativen auf.
Die Tabelle zeigt die wesentlichen Fakten; ganz links das Urmodell, Sony RX100, ganz rechts die RX100 V (die in 2018 neu vorgestellte RX100 VI fehlt aus Platzgründen, sie entspricht fast vollständig der Vorversion, verfügt aber über ein 24-200mm 8x Zoom und einen Touchscreen):
Cyber-shot RX100 | Cyber-shot RX100 II | Cyber-shot RX100 III | Cyber-shot RX100 IV | Cyber-shot RX100 V | |
Sensor | 1″ | 1″ | 1″ | 1″ | 1″ |
Auflösung (MP) | 20.10 | 20.10 | 20.10 | 20.10 | 20.10 |
Bilder / Sekunde | 10 | 10 | 10 | 16 | 24 |
Autofokus | Kontrast | Kontrast | Kontrast | Kontrast | Phase |
Min. Brennweite (mm) | 28 | 28 | 24 | 24 | 24 |
Max. Brennweite (mm) | 100 | 100 | 70 | 70 | 70 |
Größte Blende | 1.80 | 1.80 | 1.80 | 1.80 | 1.80 |
Kleinste Blende | 4.90 | 4.90 | 2.80 | 2.80 | 2.80 |
Max. Videoauflösung | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 | 1920 x 1080 | 3840 x 2160 | 3840 x 2160 |
Bildschirmauflösung (MP) | 1.20 | 1.20 | 1.20 | 1.20 | 1.20 |
Bildschirm Touch | |||||
Bildschirm Schwenkbar | |||||
Sucher | |||||
Sucherauflösung (MP) | – | – | 1.44 | 2.36 | 2.36 |
Blitz | |||||
Blitzreichweite (m) | 10.00 | 15.00 | 10.20 | 10.20 | 10.20 |
WiFi / Wlan | |||||
USB Multi Terminal | |||||
HDMI Ausgang | Micro | Micro | Micro | Micro | Micro |
Akkureichweite (Photos) | 330 | 350 | 320 | 280 | 220 |
Maße (BHT, mm) | 101.6 x 58.1 x 36 | 101.6 x 58.1 x 38.3 | 101.6 x 58.1 x 41 | 101.6 x 58.1 x 41 | 101.6 x 58.1 x 41 |
Gewicht (g) | 240 | 280 | 280 | 299 | 299 |
Preis | Hier klicken | Hier klicken | Hier klicken | Hier klicken | Hier klicken |
Tip: Durch Klick auf das Bild wird die jeweilige Themenseite und das Datenblatt zur Kamera auf Camera Creativ aufgerufen, den aktuellen Preis erhält man durch Klick auf die Links in der letzten Reihe der Tabelle.
Hier gibt es die RX100 Vergleichstabelle als Graphik zum Ausdrucken oder Abspeichern.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt zunächst, daß Auflösung und Sensorgröße sich über fünf Jahre nicht wesentlich geändert haben; unter der Haube sind in den aktuelleren Modellen zwar neuere Bildsensoren und Prozessoren verbaut, doch der Einfluß auf die reine Bildqualität ist gering. Die hohe Bildfrequenz besonders bei RX100 V und VI (sagenhafte 24 Bilder/Sekunde) ist verlockend, aber ist das den höheren Preis wert? Bilder im RAW Format können auf Wunsch alle sechs Versionen aufnehmen.
Schon seit der ersten Version der Reihe verfügen die RX100 über einen schnellen und genauen Autofokus. Bei den Modellen RX100 I – IV arbeitet der Autofokus kontrastbasiert. Bei guter Beleuchtung und kontrastreichen Motiven funktioniert das ausgezeichnet, das System kommt aber bei mäßigem Licht oder kontrastarmen Bildinhalten an die Grenzen und neigt dann zum Fokuspumpen oder -jagen, d.h. dem Durchfahren des kompletten Fokuswegs. Bei einer Einzelaufnahme nicht unbedingt ein Problem, aber bei Videoaufnahmen kann das sehr stören.
Mit der fünften Generation erfolgte die Umstellung auf phasenbasierten Autofokus, der besonders unter ungünstigen Lichtverhältnissen punkten kann. Die Scharfstellung erfolgt dann sicherer und schneller.
RX100 bis RX100 III nehmen Videos bis maximal Full HD auf, also 1.920 x 1.080 Pixel. Nur die RX100 IV – VI unterstützen echtes 4K Video mit 3.840 x 2.160 Pixel Auflösung. Wer darauf Wert legt, für den reduziert sich die Auswahl auf diese drei Modelle.
Aber aufgepaßt: 4K Videos stellen enorme Anforderungen an die kleine Kamera; um Überhitzung zu vermeiden, sind 4K Videos auf 5min am Stück begrenzt, das gilt auch für die neue RX100 VI. Danach muß der Apparat eine Pause zur Abkühlung einlegen. Für einen kurzen Clip geht das in Ordnung. Auch die Speicherkarte muß für 4K entsprechend schnell sein, siehe hier für Empfehlungen.
Erwähnenswert ist noch, daß keine der Kameras über einen Anschluß für ein externes Mikrophon verfügt. Vlogger sollten für Tonaufnahmen einen externen Rekorder erwägen, z.B. den populären Zoom H1.
Kommen wir zur verbauten Optik: Alle sechs Modelle verfügen über ein Zoomobjektiv von Carl Zeiss. Das Objektiv der ersten beiden Modelle reicht von 28mm bis 100mm (Zoombereich knapp 4x), die anderen Varianten verwenden ein 24-70mm Zoom (knapp 3x) bzw. ein 24-200mm Zoom (8x). Für das kürzere Zoom der drei Modelle III – V verliert man zwar am langen Ende, gewinnt aber dafür am kurzen Ende 4mm hinzu, was erfahrungsgemäß für einen besseren Weitwinkeleindruck sorgt. Das Objektiv hat außerdem mit 2.8 eine sehr schöne große Blende im Telebereich. Ein Pluspunkt für RX100 III, IV und V. Beim Achtfachzoom der RX100 VI geht die höhere Reichweite zu Lasten der Lichtstärke.
Alle sechs Modelle der RX100 verfügen über einen im Objektiv verbauten optischen Bildstabilisator.
Mit der dritten Auflage der RX100 gab es erstmals einen elektronischen „Pop-up“ Sucher, der durch einen kleinen Schieber auf der linken Seite der Kamera ausgefahren wird. Besonders bei Sonneneinstrahlung ist der Sucher dem Bildschirm überlegen. Ähnlich wie auf den meisten Handybildschirmen sieht man dann auf dem eingebauten Monitor nämlich praktisch nichts mehr. Die Sucher der RX100 IV, V und VI haben eine Auflösung von 2.36 Megapixel (RX100 III: 1.44MP). Bei dieser Auflösung sind individuelle Pixel normalerweise nicht mehr wahrnehmbar. Ein Vorteil für die drei neuesten Versionen.
Bei allen Modellen ist durch eine Dioptrieneinstellung der Sucher an die individuelle Sehrschärfe anpaßbar. Mit etwa 20mm Sehabstand ist der Einblick für die Größe recht komfortabel und sollte auch für die meisten Brillenträger kein Problem sein.
Ab der RX100 II war der Bildschirm der Digitalkamera klapp- bzw. schwenkbar, sehr nützlich für Selfies oder Aufnahmen aus ungünstigen Positionen, z.B. über Kopf, bei Makros usw. Die Auflösung des Bildschirms selbst hat sich über die Jahre nicht verändert.
Als Einzige der sechs verfügt die aktuelle RX100 VI verfügt über einen Touchscreen, der aber leider nur halbherzig implementiert wurde und bei der praktischen Arbeit wenig Zusatznutzen bringt, siehe hier.
Sehr geringe Unterschiede hier, bei allen Modellen wird man in Standardsituationen mit der Blitzreichweite hinkommen. Erwähnenswert ist noch der Blitzschuh, den nur die RX100 II mitbrachte (nicht in der Tabelle gelistet). Mehr zum Blitz der RX100.
WiFi/Wlan gab es ab der RX100 II. Sehr praktische Sache, um vom Handy aus die Kamera zu steuern oder um Bilder auf das Smartphone zu übertragen. Sony stellt dafür die App Play Memories Connect zur Verfügung:
Man sieht auf dem Handybildschirm ein Livebild, kann Aufnahmeparameter ändern, mit dem Zoom hin- und herfahren und natürlich die Kamera auslösen. Die App ist kostenlos und sehr empfehlenswert.
Die Funktionalität von RX100 II bis V kann mittels zuladbarer Play Memories Apps erweitert werden; hier gibt es recht praktische Sachen, wie etwa eine Software zur Erstellung von Zeitraffern. Mit der sechsten Generation hat Sony diese Möglichkeit der Erweiterung leider wieder eingestellt, so wie auch schon bei den aktuellen Systemkameras der Marke.
Ab der RX100 II verbaut Sony eine Multi Terminal Buchse; diese entspricht einem Micro USB Anschluß, nimmt aber auch etwas längere Stecker auf (unten):
So können Kabelfernbedienungen, Intervallauslöser, Timer und ähnliches angeschlossen und die Kamera damit ausgelöst werden.
Alle sechs Modelle können auf Wunsch mit Bordmitteln HDRs und Schwenkpanoramen erzeugen.
Unterschiede in Größe und Gewicht zwischen den sechs Kandidaten sind vernachlässigbar. Die Breite von 101.6mm hat sich überhaupt nicht verändert.
Zur Veranschaulichung der Taschentauglichkeit hier mal ein Größenvergleich (RX100 V):
Elektronischer Sucher, Funk, 4K Videos und 24 Bilder/Sekunde Serienbilder wirken sich aber leider, leider auf die Akkulaufzeit aus. Kam das erste Modell noch 330 Bilder weit, ist bei der fünften Generation bei genau 2/3 davon Schluß. 220 Bilder pro Ladung sind sehr wenig, zumal man davon ausgehen muß, daß Videoaufnahmen eher noch mehr am Akku nagen. Zwar kann man bei allen Modellen den Akku in der Kamera über USB laden, aber ein Zweitakku scheint dennoch angeraten. Der in allen sechs Generationen verwendete Akku ist vom Typ NP-BX1.
DER PREISTIP
Wem es nur auf die Bildqualität und Portabilität ankommt, der kann auch fünf Jahre nach Erscheinen bei der Sony RX100 zugreifen. Die Kamera ist immer mal wieder im Angebot, für etwa 300-350,– Euro macht man nichts falsch und die Anschaffung lohnt sich unserer Meinung nach.
Aktueller Preis der Sony RX100
Wer zusätzlich Funk und schwenkbaren Bildschirm will, nimmt die zweite oder, wenn ein elektronischer Sucher gewünscht wird, die dritte Generation. Auch wer die Kamera per Kabel bzw. USB fernsteuern bzw. auslösen will, muß mindestens zur RX100 II greifen.
UNSERE EMPFEHLUNG
Wer schließlich auch noch 4K Videos produzieren möchte, hat die Wahl zwischen IV, V und VI. Hier würden wir gegenwärtig bei der Mehrzahl der Anwender die Sony RX100 IV empfehlen. Der Straßenpreis der RX100 IV liegt einige Hunderter unter dem der RX100 V; obwohl man erheblich spart, muß man als Fotograf eigentlich auf nichts verzichten. Wer allerdings viel filmt und das nicht nur bei Sonnenschein am Meer, sollte wegen des deutlich besseren AF Systems lieber zur RX100 V greifen.
Richtig zulangen tut Sony mit der RX100 VI – 1.300,– Euro sind ein Aufruf und eigentlich nur etwas für Leute, die immer das Neueste oder eben ein 8x Zoom wollen. Wenn es also nicht unbedingt Sony sein muß, aber dennoch ein etwas längeres Zoom gewünscht wird, empfehlen wir die Panasonic Lumixe TZ101 (10x Zoom) und TZ202 (15x) – vergleichbare optische Leistung und ebenfalls mit 1″ Sensor, aber schon für die Hälfte oder darunter zu haben. Auch für die beliebten Lumix Reisezooms haben wir eine Kaufberatung.
Welche Speicherkarte für die Sony RX100?
Alternativen zum Sony Akku NP-BX1
Hinweise und Tips zum Akku der RX100, Ladetechnik usw.
Hinweise zur Fernbedienung der RX100 per Smartphone App
Übersicht Taschen für die RX100
Hinweis: Die in dieser Digitalkamera Kaufberatung gemachten Preisangaben sind ungefähre Straßenpreise, wie sie Mitte 2018 zu ermitteln waren. Für aktuelle Preise klicken Sie bitte oben in der Tabelle in der letzten Reihe auf den entsprechenden Link.
26.08.2018: Kaufberatung & Vergleich: Reisezooms Panasonic Lumix TZ81, TZ91, TZ101, TZ202
Veröffentlicht: 11.02.2017 11:58
Autor: Camera Creativ Team
Bildnachweis: Camera Creativ bzw. Hersteller (soweit nicht anders angegeben)
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