Stiftung Warentest testet neben Kindersitzen und Fahrradhelmen gelegentlich auch anspruchsvollere Elektronik und High Tech Produkte. Diesmal sind digitale Systemkameras mit Vollformatsensor an der Reihe gewesen. Im Test waren acht derzeit auf dem Markt verfügbare Digitalkameras von Canon, Nikon, Sony und Pentax. Der Vollständigkeit halber sollte man anfügen, daß die Stiftung Digitalkameras nicht selbst testet, Zitat:
Die Kamera-Tests lassen wir in einem unabhängigen Fachlabor durchführen. Nach unseren Vorgaben: wissenschaftlich, objektiv und kompetent.
Zur Systematik und zum Bewertungsschema siehe hier. Erwähnenswert ist der Umstand, daß die reine Bildqualität im Vordergrund steht, weshalb der Test mit Vorsicht zu genießen ist. Viele Aspekte, die darüber hinaus eine Entscheidung für oder gegen eine Kamera in dieser Leistungsklasse beinflussen, werden nicht berücksichtigt: Das Angebot an Objektiven für die jeweilige Kamera wird im Test zwar gelistet, fließt aber nicht in die Bewertung ein. Etwaige Serviceangebote eines Herstellers für professionelle Anwender spielen keine Rolle, genau so wenig wie die verschiedenen Möglichkeiten, die Kameras fernzusteuern, für viele Einsatzgebiete unverzichtbar. Die Akkulaufzeit geht überhaupt nicht in die Bewertung ein, ein Unding. Verfügbare Steckplätze für Speicherkarten, UHS-II Kompatibilität, USB Geschwindigkeit und Anschlüsse – alles Fehlanzeige. Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Nun zum Test (oder was davon übrig geblieben ist) und den Ergebnissen: Als Testsieger kürte die Stiftung Sonys Alpha A7 III, die durchweg in allen Punkten überzeugen konnte; besonders die Bildqualität gefiel den Testern. Lediglich einige kleinere Schwächen beim Autofokus wurden bemängelt. Insgesamt wurde die Kamera als einzige des Testfelds mit der begehrten Note „Sehr Gut“ ausgezeichnet; das entsprechende Wappen wird uns also aller Wahrscheinlichkeit nach demnächst reichlich in allerlei Anzeigen und Promotions für die A7 III begegnen.
Dicht darauf folgen die A7R III und die A-Mount Kamera A99 II – Sony belegt also die drei vordersten Plätze (Es ist bezeichnend, daß der Test nicht auf die trüben Zukunftsaussichten der A-Mount Kameras eingeht; seit zwei Jahren hat es keine neuen Kameras oder Objektive gegeben…)
Danach folgen die Nikon D850 und die Canon EOS 5D IV als erste klassische Kameras mit Rückschwingspiegel. Auf den Plätzen sechs und sieben finden sich die beiden Pentax K-1 Varianten; Schlußlicht ist die Canon 6D Mark II, die allerdings immer noch mit „Gut“ bewertet wird.
Der Test wird in der Juliausgabe der Zeitschrift Test veröffentlicht, kann aber auch als kostenpflichtiges PDF (drei Seiten) für drei Euro heruntergeladen werden. Test- oder Beispielaufnahmen, die mit den Kameras gemacht wurden, enthält das PDF nicht. Der Aufmacher des Testberichts (den wir aus Copyrightgründen hier nicht abbilden) ist übrigens nicht etwa ein Originalbild, auch wenn die Legende das suggeriert, sondern stammt aus dem Vorrat von iStockphoto (hier).
Quelle: Stiftung Warentest via n-tv
Hinweis: Der n-tv Bericht spricht von sieben Kameras, getestet wurden aber acht. Gleichfalls sind die dort genannten Preise zum Teil falsch bzw. vermischen reine Gehäuse- mit Kitvarianten; so beträgt der Listenpreis der A7 III (nur Gehäuse) 2.300,– Euro und nicht 2.900,– Euro. Der für die D850 genannte Preis von 4.300,– Euro ist ebenfalls zu hoch angegeben (3.800,– Euro wäre korrekt). Die im eigentlichenTestbericht angegebenen Preise beziehen sich jeweils auf die Kombination aus Gehäuse und Objektiv mit Brennweite von 85mm (Canon, Nikon, Sony) bzw. 77mm (Pentax).
Veröffentlicht: 03.07.2018 06:26
Autor: Camera Creativ Team
Bildnachweis: Camera Creativ bzw. Hersteller (soweit nicht anders angegeben)
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