Die EOS 90D, Canons 2019 vorgestellte Spiegelreflex für anspruchsvolle Amateure, löst die 80D von 2016 ab und bringt einen neuen Sensor mit etwa 32 MP Auflösung und erstmals bei einer APS-C DSLR der Marke die Aufzeichnung von 4K Video. In diesem Beitrag geben wir Tips und Hinweise zur Auswahl der optimalen Speicherkarte für die 90D.
Die 90D hat einen einzelnen Steckplatz für Speicherkarten im SD (Secure Digital) bzw. UHS Formfaktor. Der Steckplatz ist voll kompatibel zu den schnellen UHS-II Karten; weiter unten untersuchen wir, ob und wann sich der deutlich höhere Preis für derartige Karten lohnt.
Für allgemeine Photographie kann zunächst jede handelsübliche SD HC oder SD XC Speicherkarte verwendet werden; die sinnvolle Mindestkapazität liegt unseres Erachtens bei 64 GB. Ausgehend von einer Dateigröße von 10-15 MB pro Bild (JPEG, Qualitätseinstellung: fein) bietet eine solche Karte Platz für etwa fünf- bis sechstausend Bilder. RAW Bilder haben auf der 90D typisch eine Größe von etwa 35 MB, d.h. eine 64er Karte könnte etwa 1.000 – 1.200 Photos bei der gängigen Kombination RAW + JPEG Format aufnehmen.
Interessant wird es, wenn mit der 90D auch Videos oder Einzelbildserien („Bursts“) aufgezeichnet werden sollen. Die Canon kann Videos mit maximal 4K Auflösung und Einzelbilder mit maximal 11 Bildern/Sekunde aufnehmen und dann spielt außer der Kapazität auch die Geschwindigkeit der Speicherkarte eine Rolle.
Für die Aufzeichnung von Full HD Video (1920 x 1080 Pixel) benötigt man eine Speicherkarte der Geschwindigkeitsklasse 10, d.h. mit einer garantierten Schreibgeschwindigkeit von 10 Megabyte pro Sekunde. Bei SD Karten wird diese Eigenschaft durch den Text „10“ im offenen Kreis angezeigt. Bei den baugleichen UHS Karten (Ultra High Speed) kann außerdem die Kennzeichnung U1 (eine in den Buchstaben „U“ eingeschriebene „1“) angegeben sein, bei Karten von SanDisk auch „V10“. Eine derartige Karte der Klasse 10 wäre unserer Ansicht das absolute Minimum, um die Kamera nicht mehr als nötig auszubremsen.
Wenn ohnehin geplant ist, in absehbarer Zeit 4K Video aufzuzeichnen, nimmt man sinnvollerweise gleich eine Karte, die mit den deutlich größeren Datenmengen des höchst auflösenden Videos zurechtkommt, das wäre dann eine „U3“ Karte (andere Kennzeichnung „V30“). Entsprechende Empfehlungen („UHS-I Klasse 3“) macht Canon auch selbst in der Anleitung zur Kamera (Seite 618f).
Angesichts des hohen Speicherbedarfs von 4K Video (um 800 MB/Minute) ist eine 64er allerdings bereits zu klein und eine 128er schon sehr knapp.
Empfehlenswerte Karte (UHS-I, 256GB, U3 / V30, Hersteller: SanDisk):
Preise aktuell am 21.01.2021. Bildnachweis: Amazon
UHS-II Karten für die Canon 90D
Canon gibt an, daß mit einer UHS-II Karte Bursts von bis zu 58 (JPEG Format) bzw. 25 (RAW) Aufnahmen möglich sind. Über die Burstraten bei UHS-I Karten wie der Extreme Pro oben macht der Hersteller leider keine Angaben, auszugehen ist aber von einer Datenrate, die etwa halb so hoch ist wie bei einer UHS-II Karte (siehe dazu diesen ausführlichen Post bei DPReview). Dem gegenüber steht ein etwa viermal so hoher Preis für die schnelleren Karten (UHS-II SanDisk 64GB).
Wir sind der Meinung, daß sich die sehr teuren UHS-II Karten nur in Ausnahmefällen lohnen (Videos profitieren gar nicht) und würden empfehlen, für solche Anwendungen eine oder zwei Karten anzuschaffen, aber sonst bei den preiswerteren UHS-I Karten zu bleiben.
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Veröffentlicht: 08.11.2019 18:18
Autor: Camera Creativ Team
Bildnachweis: Camera Creativ bzw. Hersteller (soweit nicht anders angegeben)
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